Hadassa Frau Jakob Pollak, 01. Tischre 567 (= Schabbat, 13. September 1806)
F-28 (Wachstein 522)
Die Grabinschrift
ה’ יעקב פאלאק נפטרה בשנת תקס”ז ביום א’
דר”ה וביום ב’ לקבר הודה פנה
פ”ט
הדסה אשת חיל נעימה במעשי’
ובצדקותיה
דרך צדקה וחסד דרכה כל ימיה
סגולת נשים היתה בטוב מעללי’
הון רב נדרה לקרן קיימת ילך לפניה
אשרו שמה תנו לה מפרי ידיה
התאספו רשים רדו וקוננו עליה
ישאו עליה קול בוכים כי אבדה ימי
חסידה
פנתה אם לאביונים אל קבר בימי
נעוריה
ילך צדקתה וחסדה לפני’ וכבוד ה’
יאספיה
תנצב”ה
Anmerkungen
Zeile 2/3: “Sie verstarb im Jahr 567 am 1. Tag v(on) R(osch) h(aSchana)”.
‘Eine Mutter der Armen sank ins Grab in den Tagen ihrer Jugend’.
Wachstein B., Die Grabinschriften …, a.a.O., 174
Wachsteins Übersetzung bezieht sich auf die vorletzte Zeile der Eulogie.
Biografische Notizen
Ehemann (wahrscheinlich): Jakob Pollak, gest. 09. Juni 1849
Ob die Kinder von Jakob Pollak, Taube, gest. 19. April 1830, und Moses, gest. 29. April 1830, auch die Kinder von Hadassa waren (oder die seiner 2. Ehefrau Hani, gest. 15. Jänner 1847), muss fraglich bleiben. Hadassa starb 1806, beide Kinder 1830, wären also zum Zeitpunkt ihres Todes mindestens 24 Jahre alt gewesen.
Nun schreibt Wachstein beim Sohn zwar “Jüngling”, aber das hebräische הבחור bedeutet auch einfach “unverheirateter Mann” und ist altersunabhängig.
Ähnliches gilt für die Tochter, die als הבתולה bezeichnet wird, was ebenfalls “die unverheiratete Frau” bedeutet und altersunabhängig ist.
Beide Kinder könnten also auch die Kinder von Hadassa gewesen sein. Außer aber, Wachstein hätte bei “Jüngling” außer der hebräischen Grabinschrift noch zusätzliche Informationen gehabt.
Personenregister älterer jüdischer Friedhof Eisenstadt