Personenregister jüdische Friedhöfe Schaumburg
Der Grabstein von Henriette (Gittel, Jette) Lehmann befindet sich neben den Grabsteinen ihres Schwagers Isak Lehmann und ihres Ehemanns Michel Lehmann auf einem privaten jüdischen Friedhof der Familie Lehmann in der Ortschaft Hattendorf im alten Landkreis Grafschaft Schaumburg.
Auf diesem Gelände vergruben die Nazis in den 1940er Jahren in einem Massengrab 36 zu Tode gekommene osteuropäische Zwangsarbeiter (zum Beispiel im Zusammenhang mit dem Autobahnbau Ost-West , Hannover Bielefeld), ein Teil von insgesamt 264 Personen.
Über das Projekt “jüdische Friedhöfe im alten Landkreis Grafschaft Schaumburg“.
Henriette (Gittel, Jette) Lehmann, geb. Wolf, 26. Ijjar 659 (= Schabbat, 06. Mai 1899)
Die hebräische Grabinschrift
[1] H(ier liegt) b(egraben) | פ”נ |
[2] eine tüchtige Frau, d(ie teure) F(rau), | אש<ת> חיל ה”ה |
[3] Frau Gütel, Ehefrau des | מר<ת> גטל אשת |
[4] <Michel> Lehmann. | <מיכל> לעמאן |
[5] Sie [starb] am 26. I[jja]r | <מת>ה ביום כו א[יי]ר |
[6] 6<5>9 n(ach der kleinen Zeitrechnung). | <ת>ר<נ>ט ל |
[7] [I(hre) S(eele) m(öge eingebunden sein) i(m Bund)] d(es Lebens). | [תנצב]”ה |
Anmerkung
Zeile 2: Sprüche 12,4; 31,10 אֵֽשֶׁת־חַ֭יִל “Eine tüchtige Frau”. Selbstverständlich status constructus, also אשת und nicht אשה wie in der Inschrift.
Zeile 3: מרת und nicht מרה wie in der Inschrift.
Zeile 4: Der Vorname des Ehemanns “Michel” ist extrem schlecht geschrieben und nur zu erraten, wenn man weiß, dass ihr Ehemann Michel Lehmann war.
Zeile 5: Die ersten beiden Buchstaben sind in der Inschrift ein nicht zu identifizierendes Gekritzel, wahrscheinlich soll es מתה (“sie starb”) heißen.
Zeile 6: Sehr wahrscheinlich als תרנט zu lesen.
Biografische Notizen
Henriette (Gittel, Jette) Lehmann, geb. Wolf, gest. 26. Ijjar 659 = Schabbat, 06. Mai 1899
Ehemann: Michel Lehmann, gest. 09. Mai 1893
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